Jan 18, 2024
Wo keine Gleise sind, ist Prangl unterwegs: Der Schienenfahrzeugtransporter der FT-Serie
Von: AJOT | 25. Mai 2023 um 11:35 Uhr | Intermodal In Linz, Österreich, das alte
Von: AJOT | 25. Mai 2023 um 11:35 Uhr | Intermodal
In Linz, Österreich, wurde die alte Eisenbahnbrücke über die Donau im Jahr 2016 abgebaut und durch eine neue Straßenbrücke ersetzt, die 2021 ohne Bahnanbindung eröffnet wurde. Daher müssen Lokomotiven und Rollmaterial auf der Autobahnbrücke der A7 mit Schwerlastfahrzeugen über die Donau transportiert werden. Für die Experten der Prangl GmbH stellte dies kein Problem dar, während die neue Schienentransporterkombination von Goldhofer auf den engen innerstädtischen Straßen ihr Können unter Beweis stellte.
Im April 2023 musste ein Gleisgeometrie-Prüfwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit einem Gesamtgewicht von fast 50 t vom Rangierbahnhof am Stadthafen Linz über die Donau zum Bahnhof Urfahr im Zentrum von Linz bewegt werden. Für periodische Inspektionsarbeiten an der Strecke, die Teil eines Inselbahnbetriebs ist, wurden die erfahrenen Schwerlastexperten der Prangl GmbH mit dem Transport des Wagens beauftragt. Mit der neuen schwenkbar gelagerten 2+4-Kombination »FT-SERIE« mit Schienenfahrzeugdeck konnte die gesamte 47 m lange Anlage mit einem Gesamtgewicht von 135 t problemlos nachts durch die Innenstadt manövriert werden. Darüber hinaus konnte Prangl seine Investitionskosten deutlich reduzieren, da trotz der neuen Drehgestelle ein Ladedeck aus dem bestehenden Fuhrpark des Unternehmens genutzt werden konnte – dank der universellen Kombinationsmöglichkeiten der »FT-SERIE« von Goldhofer.
Der ÖBB-Prüfwagen mit seiner Gleisgeometrie-Mess- und Aufzeichnungsausrüstung wurde am folgenden Tag in Urfahr entladen und über die ca. 100 km langes Streckenstück, bevor es am Nachmittag zum Umladen auf das Sattelgespann zurückgeht. „Ein beeindruckender Federweg von 640 mm erleichtert das Beladen erheblich – insbesondere durch die hohe Vorspannung im Ladedeck und die Notwendigkeit, das vordere Drehgestell abzukoppeln“, sagt Roland Walzl, Schwerlast- und Sondertransportfahrer bei Prangl.
Die Rückfahrt zum Rangierbahnhof, ebenfalls in der Nacht, begann mit einer Herausforderung: Aufgrund der äußerst begrenzten Platzverhältnisse musste das Gespann über eine Strecke von etwa 300 m bis zu einer Wendestelle zurückgesetzt werden. Dank eines extra weiten Lenkwinkels von ± 60° war das für das Prangl-Team überhaupt kein Problem. Von dort aus ging es weiter durch die Innenstadt, wo sich die neuen Schwerlastmodule der »FT-SERIE« einmal mehr bewährten: Sie wurden bereits im Bestellprozess perfekt für den Einsatz auf engstem Raum konfiguriert, inklusive einer damit erzielten geringen Ladehöhe Mithilfe von 205er Reifen konnte das Gespann – mit einer Gesamthöhe von 4,6 m – innerstädtische Oberleitungen und Ampeln sowie diverse Verkehrsschilder unterqueren.
Der letzte Akt war ein ca. 5 km langes Falschfahrtstück auf der gesperrten österreichischen A7 bis zum Rangierbahnhof Stadthafen Linz. „Mit den neuen Schwerlastmodulen der »FT-SERIE« können wir flexibel auf jede Herausforderung reagieren, sei es das Manövrieren auf engstem Raum oder die Notwendigkeit unterschiedlicher Modulkombinationen. Mit der »FT-SERIE« können wir uns schnell an Anforderungen anpassen.“ sagt Jochen Schmidt, Leiter der Abteilung Schwer- und Sondertransporte bei Prangl. „Für uns liegt der große Vorteil der »FT-SERIE« darin, dass Änderungen am Transportsystem jederzeit problemlos möglich sind. Darüber hinaus unterstützt sie auch Kombinationen mit Fahrzeugen und Ladeflächen aus unserem bestehenden Fuhrpark. Das heißt Wir sind bestens für die Zukunft gerüstet und freuen uns auf die bevorstehenden Transporte.“

